bike box, veer and prints on blogs
Heute gibt’s Material. Das hier oben meine ständigen Begleiter. Der Stadtplan ist praktisch, weil er in jede noch so kleine Tasche paßt, entfaltbar auch während der Fahrt. Ganz unten rechts in der Ecke steht: “Best Cycling City in the USA since 1995 – Bicycling Magazine”. Und die sagen:
What perennially puts Portland atop our list is that you don’t need to know anything about bike lanes or city planning to see that it is a haven for cyclists. Just hang out in a coffee shop and look out the window: Bikes and riders of all stripes are everywhere. City support is important, too. In response to six fatal car-bike crashes last year, Portland rushed approval of 14 bike boxes–painted areas in front of cars at red lights that give bikes priority–at high-risk intersections, among other safety measures.
Hier ein Bild vom Februar 2008 (damals noch ohne Bike Box) und die gleiche Stelle, vor ein paar Tagen:
Immer noch/wieder mit Blumen versehen. An dieser Stelle wurde Tracey Sparling im Oktober 2007 von einem rechts abbiegenden Zementlaster überfahren, dessen Fahrer_in sie offensichtlich nicht wahrgenommen hatte, aus welchen Gründen auch immer. Um solche Situationen zu entschärfen, wurden Bike Boxes eingerichtet. Wie funktioniert das? Beim City of Portland Department of Transportation gibt es dazu einen Film. Bikeportland.org’s Bericht über die an dieser Kreuzung eingerichtete Bike Box gibt es hier (inklusive kommentierendem Video). Und wiederum: Ein Artikel in der New York Times.
“Bike advocates around the country are looking to Portland to create a model of how an American city can be a bike-friendly city,” Mr. Geller said. “We feel that, and we take that seriously.”
Sicher gibt es auch mehr als 14 Kreuzungen, auf denen es zu Konflikten zwischen rechts abbiegenden Autos und geradeaus fahrenden Fahrrädern kommt. Und: Wie es im Text zu “How to use a Bike Box” auf streetfilms.org heißt, gibt es in New York 60 Bike Boxes. Ist ja auch alles ein bißchen größer, da.
Bike Boxes bzw. die getöteten Radfahrer_innen kamen dann auch in Veer vor, einem Dokumentarfilm, den ich mir gestern Abend angeschaut habe.
Eine Besprechung gibt es hier, und es gab einen ziemlichen Verriß im Vanguard, einer lokalen Studentenzeitung. Darauf folgte eine Entschuldigung (die einigen nicht weit genug ging). Interessant sind die Kommentare im Vanguard. Ich hab mir die Reviews vorher durchgelesen und nachdem ich den Film gesehen hab…die Vanguard-Kritik ist mir ziemlich unverständlich. Okay, die Unzugänglichkeit diverser Events wurde schon mal angesprochen in der Form, daß für sich nicht irgendeiner Szene zugehörig fühlende Menschen diverse Schwellen rumliegen, die den Einstieg oder eine Anknüpfung erschweren. Aber auch hier wieder: Ich hatte beim Zoobomb nie das Gefühl, von irgendwas ausgeschlossen zu sein. Man gehört als Gast natürlich nicht zum Kern der Leute, die das Ding seit Jahren Sonntag für Sonntag am Laufen halten. Wie auch immer, der Film geht an der Stelle an die Nieren, an der die Eltern eines getöteten Radfahrers zu Wort kommen. Außerdem gibt er einen guten Überblick über die verschiedenen Strategien, mit denen sich hier Leute (und eben nicht nur Szene-Ritter) für Radverkehr in allen Formen einsetzen. Man bekommt einen guten Eindruck vom “Momentum”, vom Spaß und von der Ernsthaftigkeit, mit der das passiert.
Und weiter. Wenn ich schon ständig bikeportland.org verlinke, ist es Zeit, über die Seite und die Leute dahinter etwas mehr zu erfahren. Das werde ich am Dienstag tun, Jonathan Maus habe ich am Donnerstag endlich beim Community Budget Hearing wiedergetroffen. Bis Dienstag gibt es erstmal ein Interview in der Living in Bicycle Times. Und das ist doppelt interessant, weil diese Zeitschrift das neuste Baby aus dem Hause Dirt Rag ist, das wiederum eine der besten – wenn nicht die beste – Mountainbike Zeitschriften dieses Kontinents ist. Nun gibt es also neben Momentum und Urban Velo ein drittes überregionales Magazin, daß sich ausschließlich dem Thema Alltagsrad/Urban Cycling/(temporäre Begriffsfindungsschwierigkeit) widmet. Ein kleiner Sloganvergleich:
Your everyday cycling adventure / The magazine for self-propelled people / Bicycle Culture on the Skids
Zwei Mal Alltag, einmal “urbane” Ironie bzw. Doppeldeutigkeit (on the skids/skid/skid on the skids).
Wie auch immer, es tut sich was. (Living in) Bicycle Times ist ganz frisch, Momentum hat gerade die 4th Anniversary Issue herausgegeben und Urban Velo zählt bis jetzt 13 Ausgaben. Interessantes Detail dabei ist, daß Brad Quartuccio, Herausgeber von Urban Velo, ehemaliger Dirt Rag Schreiber ist und dort entlassen wurde, nachdem er Urban Velo als Seitenprojekt gestartet hatte. Das hatte man bei Dirt Rag eben selbst vor, was nun ja auch passiert ist.
So, hier aber endlich das Interview.
…
BT: It’s no secret that Portland has maybe the biggest bike scene in the United States. And obviously BikePortland.org is a major part of that community. You break some very important news and information on the site about local events, but do you see how your work can have national relevance?
JM: The site has a large national audience. BikePortland is like a big window into the bike scene…and it helps educate and inspire people from all over the country. By their nature, all blogs are connected…especially blogs in the same topical niche like bike blogs. So stories we do that have national relevance get picked up by sites in other cities.
I have also attended and done extensive coverage on national events like the National Bike Summit in Washington, D.C.—been there three years in a row—and the North American Handmade Bicycle Show. When a news or interesting story happens in other places, I will take a look at it, and if there is a clear way to connect it to Portland I won’t hesitate to cover it.
Speaking of national relevance, we just did a story about JetBlue’s baggage policy that unfairly charged someone for having a foldable bike in their checked baggage. In less than 24 hours, the manager of corporate communications for JetBlue was in touch with me and had the policy changed! He even came in and left a comment on the site.
…
Damit dürfte klar sein, warum bikeportland.org für mich Relevanz hat. Es ist die zentrale Seite zum Thema Fahrrad in Portland, ihre Entwicklung wiederum spricht für die überaus aktive Community und ich bin mir nicht sicher, ob ich ohne die Seite überhaupt dieses Unterfangen Diplomarbeit in der Form begonnen hätte. Jonathan Maus verdient ein Critical Shirt, mal sehen ob es ihm paßt.
Und wenn es darum geht, was in Portland alles los ist…shift2bikes.org klärt auf.
So, das war ne ganze Menge. Ich mache mich auf den Weg nach Downtown komme gerade aus dem Pub und denke dann irgendwann über den nächsten Artikel nach, in dem ich mich so langsam mal dem mysteriösen Thema Framebuilding nähern werde.
In a bit:
G.
Mittwoch, 27. Mai 2009 14:34
Ach Gerolf. Schick machste dis. Und ich les es einem Tag, an dem ich wieder knapp dem Taxifahrerrechtsabbiegertod von der Schippe gesprungen bin. Ich will Bike Boxes verdammte Scheiße. Und eine fiese Geschlechtskrankheit für den Taxifahrer L-HR habichvergessen.
Schöne Bilder.
Und schöne Grüße von allen, die heute Ladensitzung waren. Was alle waren. Also Grüße von allen.
Plattgedrückt, Kati.
Mittwoch, 27. Mai 2009 19:31
Argh…irgendwelche Verletzungen? Idioten.
Beste Grüße an alle zurück, danke, hoffe ihr habt auch so viel Sonne wie ich.
Gedrückt!
G.
Donnerstag, 28. Mai 2009 2:47
Bike-Boxes für leipzig!
Gerolf…meeeeeeeeeeeehr…mehr mehr mehr von deinem Erfolgskurs!