lord don’t slow me down

Massive material influx! Es sei abermals gesagt, daß ich hier nur anreißen kann. Die Inhalte der Interviews lassen sich schlecht kompakt und gleichzeitig umfassend darstellen, es ist einfach zu viel los und ich müßte sie mir nochmals komplett anhören…diese wunderbare Arbeit hebe ich mir für später auf. Wie immer versuche ich einen Überblick.

Donnerstag traf ich mich wiederum mit Andy Newlands, um per Rennrad hinaus zu Dave Levy von TiCycles zu fahren ins “Man Camp”, was letztendlich ein Haus im Wald beschreibt, voll mit Fahrrad-, Motor- und Kunstwerken aller Art. Männlich? TiCycles…Titan, genau. Dave ist seit 1990 im Geschäft, verlagerte vor einigen Jahren seine Werkstatt aus…richtig, Seattle, hierher und ist gerade dabei, eine multifunktionale, ziemlich große Allzweckwerkstatt in seinem Waldstück einzurichten. Neben den 25-30 Rahmen, Rahmensets und Kompletträdern im letzten Jahr macht er viele Reparaturen, rüstet Rahmen nachträglich mit S&S-Couplers aus (Kupplungen im Rahmen für einfache Zerlegbarkeit zum Beispiel auf Flugreisen) und baut außerdem Autoteile aller Art. Der Kundenstamm ist relativ regional, begonnen hat er mit einem BMX-Rahmen 1974 und in seinen Augen sind für Portands Image bestimmend: Fixie Bike Dorks. Nach einem kurzen Rundgang (sein Mitarbeiter hatte gerade ein Paket für einen ungenannten Schwarzwälder Kurbelfetischisten aufgegeben…) fuhren wir zu dritt durch’s Hügelland zum Lunch und gaben uns der Frage nach dem aktuellen Rahmenbautrend und der erwarteten Überlebensrate hin. Beide haben da einiges zu sagen, Levy ist zum Beispiel auch President der OBCA. Man sieht: Keine “Internet-Marke”. Wer kannte ihn? Ich nicht. Ich könnte mal schauen, ob ein Zusammenhang Webauftritt – Businessjahre besteht.

Weiter ging’s dann, kurz auf einen Sprung beim ACME Paintshop vorbei zwecks Erstkontakt und Gesprächstermin, und auf dem Skyline Boulevard trennten sich unsere Wege. Ergiebig! Abends ging’s zu Caleb Klauder in den Spare Room, Susha (Mitbewohnerin) steht drauf und ich jetzt auch. Und ich kann tanzen, übrigens!

Freitag war Signal-Tag. Matt empfing mich in der Werkstatt und nahm sich 90 Minuten Zeit für mich.  Er (und ich) ordnen Signal in eine Welle mit Courage ein, also junge Unternehmen mit sehr definiertem optischen Auftritt, Homepage und flickr-Stream geben da ganz gut Aufschluß. Das Logo find ich großartig. Im Geschäft seit 2008, sind die beiden ein tolles Beispiel für Rahmenbauer, die ihr Geschäft aufgrund der hier vorzufindenden Umstände starteten. Matt war lange Zeit angestellt in der Bike Gallery, reparierte dort ab und zu Rahmen und arbeitete irgendwann für sechs Monate bei Vanilla mit. Die Ankündigung der NAHBS 2008 in Portland war dann der entscheidende Funke, Signal zu starten. Paßt mir sehr gut ins Konzept. Und ja, das ist ein schneller Start, inzwischen haben sie’s sogar in dieses tolle Buch geschafft, das Rahmenbauer (keine Frau dabei) weltweit vorstellt: Custom Bicycles. A Passionate pursuit. (Empfehlung).

Und heute dann Metrofiets. Worauf sich der Name bezieht ist klar, die Amsterdam-Copenhagen-Connection gibt’s nicht nur unter Planern. Ich wußte nicht, was mich erwartet, und das ist manchmal gut. Neben der Bauchpinselei, daß die beiden durchaus eine kleine Schmiede für Ponyvelos und andere Raumgleiter einzuordnen wußten, erwies sich Jamie als Metal-Guy, der mit 14 Jahren seinen ersten Rahmen baute, mit allen möglichen anderen Löt- und Schweißarbeiten aufwuchs und 2007 mit Phillip eben dieses Unternehmen startete. Die beiden bauen und verkaufen Cargo Bikes (flickr), die vor allem lokal eingesetzt werden und mit einigen Bling-Parts und Details, die ich bisher in dieser Kategorie noch nicht kannte, aufwarten. Und ja, lokal lokal lokal. Rohmaterialien, Komponenten, Netzwerke…eingebunden vor Ort, kurze Wege, und natürlich sind sie sich auch in Portland über den Weg gelaufen. Wir sind nicht fertig geworden und werden uns wohl nochmal zum Bier treffen.

Nebenbei, überhaupt und vor allem ist zur Zeit aber Pedalpalooza. Two weeks of bike fun. Sich dem komplett hinzugeben, schafft kein Mensch.

Und eh ich versuche, das irgendwie zu beschreiben, schaue man bitte auf diesen Kalender. Zwei Wochen, 198 Events. Einhundertachtundneunzig. Ich habe das Gefühl, das läßt sich als Aussage lesen… Ich werde nicht viel davon mitnehmen können, war aber wenigstens heute mit Dirk beim Cirque du Cycling Criterium, wo wir neben zwei Stürzen (einmal Carbonrahmen an fünf Stellen gerissen…fühlt sich schon beim Danebenstehen beschissen an) einiges an Kurvenräubern sahen. Hochprofilcarbonlaufräder im Rudel und auf Speed haben diesen speziellen Sound…lustigerweise waren dort auch fünf der Leute, die ich sowieso heute noch anschreiben wollte…paßt.

Das war’s im Schnelldurchlauf. Sollte sich jemand Gedanken machen: Langweilig ist mir nicht.

In a bit:

G.

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Datum: Sonntag, 14. Juni 2009 1:50
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